Die Symbolik des Herzens Jesu

Die Symbolik des Herzens Jesu

Der Theologe Johannes Nebel hat einen Beitrag über die Herz-Jesu-Verehrung mit dem Titel „Das Herz Jesu als „Sinnbild …..“ verfasst, in dem er die siebenfältige Ausformung des Sinnbildes der Herzens Jesu als Schlüssel zur Erkenntnis Jesu Christi beschreibt. Der Beitrag ist abgedruckt in der Festschrift für Domprobst  Christoph Cassetti „Ein Leben für das Leben“ und erschien 2018 im Dr. Peter C. Düren Verlag.

Darin verweist er auf Papst Pius XII. der in seiner Herz-Jesu-Enzyklika 1956 darauf hinweist, dass der Herz Jesu „nicht nur das Sinnbild, sondern auch die Zusammenfassung des ganzen Geheimnisses unserer Erlösung“ ist.

Dr. Johannes Nebel zählt dann sieben Elemente der Herz-Jesu-Symbolik aus, die nicht in jeder Darstellung vollzählig vorkommen müssen. Hier ein kurzer Hinweis auf diese Inhalte:

Die Symbolik des Herzens selbst ist das grundlegende Element der Symbolik. Sie eröffnet den Blick auf das gesamte Innenleben Jesu: auf sein gottmenschliches Wissen und Gewissen, auf seine Motivationen als Erlöser, auf seine unendliche Hingabe an Gott.

Die Herzwunde weist besonders auf die sühnende Motivation hin, jenes Herz, das sich im Innersten seines Empfindens von unseren Sünden treffen und verwunden ließ, um uns dadurch von der Macht der Sünde zu erlösen.

Die Dornenkore versinnbildlicht die Verwundungen, die unsere Sünden ihm zufügten, ein Instrument der Verhöhnung, des Spottes und der Verachtung und deuten auf das totale Eingeschlossen-Sein vom Leid hin.

Die aus Jesu Herz emporlohenden Feuerflammen stehen für das Herz Jesu als brennendes Herz der Liebe (Herz-Jesu-Litanei), aus dem die Flammen der Liebe emporsteigen. Sie drücken die Unbedingtheit der Liebe aus, die alles erträgt, glaubt, hofft und allem standhält (1 Kor 13,7).

Das Kreuz, das sich inmitten der Liebesflammen erhebt, drückt aus, dass das Herz dem Kreuz unterstellt ist und dass das Kreuz vom Herzen erhöht wird als das erlösende Sieges- und Triumpfzeichen.

Der Strahlenkranz weist auf die Heiligkeit in ihrer Strahlkraft hin, auf Bezeichnungen des Herzens Jesu in der Herz-Jesu-Litanei als von unendlicher Majestät, heiliger Tempel Gottes und Quell des Lebens und der Heiligkeit hin.

Die Körpergeste (z. B. Finger, zeigend auf das Herz, öffnendes Gewand etc.) lenkt den Blick auf Jesu Person, auf unser persönliches Verhältnis zu ihm.

Dr. Nebel fasste in seinem Vortrag das Sinngefüge der siebenfachen Symbolwelt zusammen, in dem er schreibt:

„Es lehrt uns nämlich, Jesus zu betrachten in der Einheit seines gottmenschlichen Wesens, die sich im seinem Herzen bündelt (Herzsymbol), in seiner Verletzbarkeit (Herzenswunde) in seiner Leidenskraft (Dornenkrone), in seiner Liebenskraft (Flammen, in seiner in unergründlicher Demut wurzelnden Erlösungskraft (Kreuz), in seiner Ehrfurcht gebietenden und zugleich missionarisch-einladenden Strahlkraft (Strahlenkranz), in der hinweisenden Kraft seines Rufes, ihm nachzufolgen (Fingerzeig bzw. andere Körperhaltung.“

Nebel schreibt abschließend: Insofern lässt die siebenfache Symbolik eine personale Dynamik erkennen, in welcher das Geheimnis Jesu Christi sich dem Beter erschließt und in welche es ihn einbezieht. Lassen wir uns davon neu berühren und führen.