Ein Wort des Tages – Kaspar Stangassinger als Fürsprecher für unsere Jugendlichen
Heute ist der Gedenktag des Seligen Pater Kaspar Stangassinger. Dieser wird auch in der Erzdiözese Salzburg besonders verehrt. Erzbischof Georg hat ihn seinerzeit zum Patron des Priesterseminars ernannt.
Stangassinger war das zweite von sechzehn Kindern einer Bauernfamilie in der Nähe von Berchtesgaden.
Schon als Kind hatte er den Wunsch, Priester zu werden und fühlte sich während des Studiums zum Ordensleben hingezogen und wollte eigentlich Missionar werden. Er trat bei den Redemptoristen ein, legte 1893 in Dürrnberg bei Hallein sein Ordensgelübde ab, vollendete das Theologiestudium und wurde 1995 im Regenburger Dom zum Priester geweiht. Er wurde Vizedirektor bei der Ausbildung von Missionaren im kleinen Seminar am Dürrnberg und 1899 im neu gegründeten Seminar in Gars Direktor. Er starb noch im selben Jahr im Alter von nur 28 Jahren an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs.
Kaspar Stangassinger galt als „Heiliger der kleinen Leute“ und war ein vorzüglicher Pädagoge. Sowohl als Lehrer wie auch als Seelsorger legte er besonderen Wert auf die persönliche Beziehung. 1988 wurde er von Johannes Paul II. seliggesprochen.
Kaspar Stangassinger ist im Besonderen ein Fürsprecher für die Jugend und für die Erziehung, vor allem auch für die geistliche Erziehung.
Patron des Priesterseminars:
Erzbischof Georg hat in den 90er Jahren Kaspar Stangassinger zum Patron des Salzburger Priesterseminars ernannt. Zu diesem Zeitpunkt hat er sehr viele Menschen motiviert, um Priesterberufungen zu beten und den Seligen Kaspar als Fürsprecher zu bitten, dass im Herbst sieben Seminaristen eintreten würden. Der Selige hat tatsächlich gewirkt, es kamen im Herbst ganze neun Seminaristen, die eintraten.
Patron für Schüler und Lehrkräfte
Der Selige Kaspar ist sicher ein geeigneter Patron für Schüler und Lehrkräfte. Er kann helfen, den Sinn des Lebens und die eigene Berufung zu erkennen. Er kann helfen, den großen Wert der Pädagogik, die Formung von Menschenseelen tiefer zu erfassen und diese einmalige Verantwortung zu erkennen. Er kann helfen, in der Pädagogik die persönliche Beziehung zu fördern und dabei in den Menschen das Abbild Gottes zu sehen. Er hilft uns auch, gerade im Glaubensleben zu einer persönlichen Gottesbeziehung vorzudringen.
Persönliche Gottesbeziehung durch Anbetung
In der Pfarre Zell haben wir noch überdurchschnittlich viele Schülermessen, während es in vielen Pfarren der Erzdiözese keine oder nur wenige Schulgottesdienste oder nur mehr (oft von Laien geleitete) Wortgottesdienste gibt.
Dazu kommt noch, dass wir eine sehr hohe Feierkultur haben. Oft haben mich Gäste, die bei Schülermessen waren, staunend angeredet, wie das denn möglich ist, dass so viele Schüler da sind und andächtig mitfeiern. Ich selbst freue mich auch stets darüber. Diese erfreuliche Tatsäche hängt wohl mit mehreren Gründen zusammen, vor allem das große Bemühen der Religionslehrer und Lehrkräfte trägt sehr viel dazu bei, da sie die Schüler zu einem ehrfürchtigen Benehmen anhalten. Darüber hinaus leistet die wunderbare musikalische Gestaltung sicherlich einen wichtigen Beitrag. Aus geistlicher Sicht kommt hinzu, dass unsere Kirchen nicht nur wunderschöne, sondern auch sehr “durchbetete” sakrale Räume sind, in denen man leicht in die Stille und Andacht hineinfindet, wenn man vom Alltag draußen hineinkommt. Außerdem mache ich als Priester immer wieder die Erfahrung, dass Kinder einfach von Natur aus religiös begabt und offen für den Glauben sind.
Bei der Schulschlussmesse im Juli war eine Ordensschwester anwesend, die in der Verkündigung (Apostolat) tätig ist. Sie kam nachher zu mir und war wirklich ganz außer sich vor Staunen über diese Messe! Sie hat während ihres Aufenthalts in unserer Pfarre viele Gottesdienste mitgefeiert, aber diese Messe hat sie wirklich ganz tief ergriffen.
Was mich manchmal schmerzt ist, dass viele Kinder zu Hause wenig religiösen Rückhalt haben, obwohl sie grundsätzlich sehr aufgeschlossen wären, sodass sehr viele schöne Feiern wieder verpuffen. Der Glaube und die Gemeinschaft in der Kirche sind ein großes Geschenk fürs Leben, das die Eltern ihren Kindern nicht vorenthalten sollten.
Heuer am Schulbeginn haben wir bei einigen Schülermessen bei der Kommunionfeier die geistige Anbetung bevorzugt. Wir haben das Allerheiligste ausgesetzt, eine kurze Stille gehalten und dann das neue Schuljahr besonders Gott anvertraut. Das hatte mehrere große Vorteile: die manchmal entstandene Unruhe beim Kommuniongehen wurde vermieden, der Sinn für die Anbetung, die in unserer Pfarre ja einen besonders großen Stellenwert hat, wurde gefördert, es wurde die Möglichkeit, eines persönlichen Gebetes sozusagen von Herz zu Herz geschaffen und die Gemeinschaft im Gebet vertieft. Die bewusste Stille und das Knien vor dem Herrn, der wirklich und wahrhaft da ist im Allerheiligsten war ein besonders tiefer Moment und ich hoffe und glaube, dass dies eine echte Begegnung mit Gott ermöglicht hat.
Es wäre grundsätzlich angebracht bei jeder Kommunionfeier einen Moment der Anbetung zu setzen. Sie hilft besonders, die persönliche Gottesbeziehung zu fördern, den Glauben an die Gegenwart des Herrn in der Heiligen Eucharistie zu vertiefen und weckt die Sehnsucht, regelmäßig am Sonntag zur Messe zu gehen und erhöht die Achtsamkeit, den Herrn nur dann zu empfangen, wenn das eigene Leben im Einklang mit dem Glauben ist und eine ungetrübte Gottesbeziehung optimalerweise durch das Sakrament der Versöhnung wieder hergestellt wurde.
Bitten wir den seligen Kaspar Stangassinger als Fürsprecher für das geistliche Wachstum besonders der jungen Menschen in unserer Pfarre und in den Schulen des Schulsprengels Zell und um eine persönliche Vertiefung unseres Glaubens, der uns hilft, die Heilige Messe immer andächtiger und ehrfürchtiger mitzufeiern und dadurch mit den Früchten einer andächtigen Messfeier immer reicher beschenkt zu werden.