Fulminanter Vortrag zum Thema Blackout – eine Kurzzusammenfassung
Am 26. Juni lud das Katholische Bildungswerk Zell zu einem spannenden Vortragsabend zum Thema: „Blackout und seine Folgen“ in den Gemeindesaal Zell am Ziller.
Obwohl Österreich über ein ausgezeichnet funktionierendes Stromnetz verfügt und es kaum zu größeren und länger andauernden Stromausfällen kommt, nimmt nach Ansicht von Energieexperten die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Europa zu.
Gründe dafür sind u.a. ein erhöhtes Störungsrisiko durch moderne Informations- und Kommunikations-technologien zur Steuerung der komplexen Stromnetze, weiters die Aufnahme krisengeschüttelter Länder wie der Ukraine und Moldawien in das europäische Stromnetz, sowie die Zunahme wetterabhängiger Stromerzeugung durch Photovoltaik und Windkraftanlagen. Auch Naturereignisse können das Stromnetz beeinträchtigen. Eine aufgrund einer durch eine große Schneemenge notwendige Reperatur eines Hochspannungsmasten in exponiertem Gelände in Salzburg dauerte beispielsweise 71 Tage. Durch innerösterreichische Sicherheitsmechanismen konnte der Strom jedoch so umgeleitet werden, dass es zu keinen längerdauernden Stromausfällen kam
Insgesamt muss man sich aber dessen bewusst sein, dass das europäische Stromnetz sehr sensibel ist und geringste Schwankungen können – wenn sie nicht rechtzeitig ausgeglichen werden – die regionale und überregionale Versorgung mit elektrischer Energie gefährden.
Wichtig ist auch eine Begriffsklärung. Unter einem Blackout versteht man einen großflächigen, weite Teile eines oder mehrere Länder betreffenden, länger andauernden Stromausfall. Im Unterschied dazu gibt es auch einen so genannten Brownout, damit ist ein absichtliches Herunterfahren großer Teile des Stromnetzes gemeint, um die Schäden durch einen zu erwartenden Blackout geringer zu halten.
Da die Folgen eines Blackouts katastrophal sind, sei es wichtig, dass sich die Bevölkerung (das betrifft Privatpersonen ebenso wie Verantwortungsträger auf der Gemeindeebene) mit einem derartigen Szenario beschäftigt und Vorbereitungen trifft, um zumindest 2 Wochen ohne Strom und funktionierende Infrastruktur heil zu überstehen, so der Referent. Es sei fatal, sich auf eine Notstromversorgung in Infrastruktureinrichtungen zu verlassen. Diese diene, selbst wenn in ausreichendem Maße Treibstoff für Notstromaggregate vorhanden sei, ausschließlich der eigenen Versorgung, zB der Blaulichtorganisationen. Auch Handymasten brauchen Strom um zu funktionieren, weshalb auch eine Ausfall des Kommunikationsnetzes nicht unwahrscheinlich sei.
In seinem Vortrag analysierte Gottfried PAUSCH (Oberst im Ruhestand) u.a. auch die Auswirkungen eines Blackouts auf Österreich und schlägt konkrete Maßnahmen vor, wie Familien, Betriebe, Behörden, Einsatz-, Rettungs- und Hilfsorganisationen eine derartige Katastrophe bewältigen können. Letztlich sei jeder auf sich allein gestellt. Da mit Versorgungsengpässen und damit einhergehend schlimmstenfalls auch mit Unruhen zu rechnen sei, sollte jeder dafür Sorge tragen, dass er im Notfall für mindestens 2 Wochen Wasser und Vorräte, sowie lebenswichtige Medikamente zur Verfügung hat und sich nicht zur Lebensmittelbeschaffung in Gefahr begeben muss. Dass auch Wasserpumpen und Sanitäranlagen zB in Wohnblöcken unter Umständen nicht mehr funktionieren sollte ebenfalls bedacht werden.
Die Anwesenden haben gewiss viel Interessantes mitgenommen, wenngleich die meisten Zuhörer sich doch bereits mit der Thematik befasst haben, wie in manchem anschließendem Gespräch angeklungen ist.
Leider gibt es das Phänomen, dass gerade jene, für die ein Vortrag besonders wichtig wäre, ihn nicht hören. Wer hören will, der höre.
Abschließend noch ein paar kurze Worte über den Referenten.
Oberst iR Gottfried PAUSCH ist gebürtiger Lungauer, Ehemann und Familienvater und war bis 2019 Bundesheer-Offizier. Seit Dezember 2019 ist Oberst iR Gottfried PAUSCH auch Vize-Präsident der „Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge“.
Wer Interesse an seiner Fallstudie „Blackout und seine Folgen“ bzw. an seinem Vortrag zu diesem Thema hat, kann sich über gottfriedpausch@sbg.at direkt mit ihm in Verbindung setzen.