Danksagersamstag: Vergelts Gott!
Am Danksagersamstag, dem Samstag nach den drei Goldenen Samstagen wird in der Pfarre Zell traditionellerweise das Erntedankfest begangen. Vor allem die bäuerliche Bevölkerung der zur Pfarre gehörenden Gemeinden, aber auch viele einfache Gläubige kamen auch in diesem Jahr um bei der Heiligen Messe, die von Radio Maria live übertragen wurde, ihre Dankbarkeit auszudrücken.
Der Danksagersamstag fiel in diesem Jahr auf den 22. Oktober, der zugleich der Gedenktag des Heiligen Papst Johannes Paul II. ist, in dessen Leben die Dankbarkeit ebenfalls eine sehr große Rolle spielte. Bereits in der Einführung am Gottesdienstbeginn würdigte Dekan Steinwender die herausragenden Verdienste dieses heiligen Papstes mit folgenden Worten:
Einführung: Wir feiern heute an diesem Samstag das traditionelle Erntedankfest. Was wir in jeder Messe besonders tun, nämlich Dank zu sagen, tun wir heute auch spezielle für die Erntegaben. Wir danken, weil wir erkennen, dass Gott nicht nur der Schöpfer ist, sondern auch alles im Dasein hält, dass wir täglich sein unsichtbares Wirken an der Schöpfung wahrnehmen können.
Heute ist auch der Gedenktag eines großen Heiligen – wir auch ein Porträt und eine Reliquie von ihm am marianischen Seitenalter – es ist der Heilige Papst Johannes Paul II, den wir vielleicht gerade jetzt dringen brauchen, für unsere Zeitumstände und auch für die Weckung der Dankbarkeit in uns.
Als der Pole Wojtyla im Oktober 1978 überraschend zum Papst gewählt wurde, ein Bischof aus dem kommunistischen Osten, da hielt man in der Welt und in der Kirche den Atem an. Unsere Welt war damals gekennzeichnet
– vom Ost- Westkonflikt, dem so genannten Kalten Krieg und dem eisernen Vorhang,
– von einem regelrechten Brodeln am lateinamerikanischen Kontinent, am dem mehrere Staaten, unterstützt durch den Weltkommunismus und eine marxistisch inspirierte Befreiungstheologie westlicher Theologen, am Rande einer marxistischen Revolution standen.
– vom dramatischen Krisenzustand der Weltkirche, der sich darin zeigte, dass Priester und Ordensleute massenhaft ihr Amt verließen, interne Spaltungen wurden größer, der Papst war immer einsamer geworden und die marxistisch inspirierte 68-er Bewegung schwappte in die Kirche herein.
In diese Situation hinein kam der neue Papst aus dem Osten wie ein Geschenk Gottes, mutig, prophetisch, tatkräftig, zugleich charismatisch und mystisch begabt! Wir wollen heute für sein Wirken danken, wieder an sein Erbe denken und ihn vor allem als Fürsprecher anrufen, für die gegenwärtige Not der Zeit und zur Mehrung der Dankbarkeit im Sinne des Erntedankfestes.
In seiner Predigt erwähnte der Zelebrant, dass der Dank des polnischen Papstes dafür, dass er die Verfolgungen des Nationalsozialismus und Kommunismus überlebt hatte, der Grundstein seines Lebens und Wirkens war, das er als Antwort auf die Güte und Barmherzigkeit Gottes verstand.
Weiter lenkte Dekan Steinwender den Blick der Anwesenden auf die zahlreichen Früchte der Dankbarkeit, darunter die Hoffnung, die Zuversicht und die Überwindung von Schwierigkeiten. Die Predigt kann hier nachgelesen werden.
Beim traditionellen Opfergang wurde die überwältigende Summe von 3.509 Euro gespendet. Ein ganz herzliches Vergelts Gott dafür!!