Ostergruß

Ostergruß

Liebe Gläubige!

Wir dürfen heuer wieder Ostern feiern, das Zentrum, die Mitte unseres Glaubens. Was immer in der Welt geschieht, wo immer jemand persönlich steht, was immer geschehen mag, eines ist für jeden von uns entscheidend. Erkenne ich Gott, meinen Herrn, darf ich ihm persönlich nahe sein, darf ich wirklich in IHM sein und als neuer Mensch leben? Die kommenden Tage geben uns Gelegenheit, betend und feiernd in die tiefere Wirklichkeit des Glaubens einzutreten, IHM im Leiden nahe zu sein, sich hineinziehen zu lassen in ein Geheimnis, das größer ist als wir, um dann am Osterjubel teilzuhaben, der alle menschlichen Freuden übersteigt. Dazu möchte ich euch einladen, besonders die Familien mit Kinder, Erstkommunikanten und Firmlinge,  alle Einsamen und ganz besonders alle Fernstehenden. Jetzt ist die Zeit der Gnade!  

Ich habe heute einen Ostergruß von kontemplativen Schwestern erhalten. Diesen Gruß habe ich mir zu eigen gemacht und möchte ihn einfach persönlich an Euch weitergeben.

Liebe Freunde,

Die Sehnsucht Jesu nach jedem von uns kennt keine Grenzen.

Wieder sind für uns die Tage gekommen, an denen wir Ihm in sein Leiden und in seine Auferstehung nachfolgen. Er nimmt uns mit sich in den Abendmahlsaal: Dort empfangen wir das Geschenk Seiner Liebe, Seinen Leib und Sein Blut zu unserer Erlösung. Wir folgen ihm von dort – es ist Nacht – nach Getsemani, wo wir Ihn voller Angst und Erschütterung zum Vater beten hören. Wir spüren unsere Ohnmacht, angesichts des Leidens, auf welches Er, das Lamm Gottes, zugeht. Er wird vor unseren Augen verhaftet und wir können es nicht verhindern. Wie ein Verbrecher wird Er behandelt und in einen finsteren Kerker geworfen: Hier verbringt Er seine letzte Nacht auf Erden in totaler Verlassenheit, bevor Er vom eigenen Volk ausgeliefert und zur Schande des Rechtstaatlichkeit zu Unrecht zum Tod am Kreuz verurteilt wird.

Er trägt sein Kreuz.

Wer möchte dieser Simon von Cyrene sein, der Ihm dabei hilft?

Am Golgota, unter dem Kreuz, steht Maria. Bei ihr Johannes, der Lieblingsjünger, bei ihr jeder von uns. Die Worte des guten Schächers werden die unsrigen: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Jesu Antwort gilt jedem von uns persönlich:

„Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein!“

Jesus haucht mit einem lauten Schrei seinen Geist aus, und wir sind Zeugen des Stroms von Blut und Wasser aus seiner Seite –

Leben, aus dem Herzen des Gekreuzigten!

Der Karsamstag überrascht uns, so unvermittelt bricht er herein – mit seiner Grabesstille. Was uns bleibt, ist zu glauben und zu hoffen. Am Horizont zeigt sich die Morgenröte des neuen Tages.

Und eine Stimme dringt an unser Ohr, neu und zugleich vertraut. Schon tritt Er selbst in unsere Mitte: „Fürchtet Euch nicht! Friede sei mit Euch! Ich bin es selbst! Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht! Du, ja, Du, leg Deine Hand in meine Seite, sei nicht ungläubig, sei gläubig!“

+ ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN +

WER AN MICH GLAUBT + WIRD LEBEN + AUCH WENN ER STIRBT +

JEDER + DER LEBT + UND AN MICH GLAUBT +

WIRD AUF EWIG NICHT STERBEN +

So möchte ich den Wunsch der Schwestern an euch weitergeben. Ich  wünsche Euch allen und jedem von Euch von ganzem Herzen den Frieden, den Trost und die Freude des Auferstandenen, unseres Herrn Jesus. Er hat versprochen, bei uns zu bleiben, bis ans Ende der Welt!

Er möge Euch mit der Gewissheit Seiner Gegenwart beschenken!

Das wünscht Euch von Herzen Euer Seelsorger

Ignaz Steinwender