Wort des Tages – Christsein

Wort des Tages – Christsein

Sei ein Christ!!!!

Liebe Christen!

Im Jahre 2009 haben wir eine Pfarrwallfahrt nach Syrien gemacht, zum Grab des Seligen Engelbert Kolland in der Pauluskirche in Damaskus und viele andere bedeutende Stätten besucht.

Im Programm war auch ein Ausflug in die heutige Türkei nach Antiochia. Dort haben wir in der sogenannten Petrushöhle die Heilige Messe gefeiert.

Heute wurde in der Liturgie eine Lesung gelesen, in welcher der Apostel Barnabas vorkam. Barnabas wurde von der Gemeinde in Jerusalem nach Antiochia geschickt. Barnabas war ein trefflicher Mann, voll des Heiligen Geistes. Er brachte Paulus von Tarsus nach Antiochia, wo sie beide ein Jahr lang wirkten. Antiochia war damals die drittbedeutendste Stadt im Römischen Reich. Von dieser damaligen Hafenstadt aus hat sich das Christentum im Römischen Reich ausgebreitet. Hier hat Petrus gewirkt, von hier aus hat Paulus seine Missionsreisen angetreten.

Am Ende der heutigen Lesung heißt es, dass in Antiochien die Jünger zum ersten Mal Christen genannt wurden.

Die ersten Christen haben sich als Gesalbte verstanden, weil sie auf Jesus getauft wurden. Jesus ist der Gesalbte, der König, auf Hebräisch der Messias. Damals waren die Christen noch verfolgt, sie haben geheim die Heilige Messe gefeiert, sie haben zuerst bei Sklaven und einfachen Leuten Fuß gefasst. Und sie hatten ein unglaubliches Bewusstsein. Wir sind Christen, wir sind gesalbt. Dieses Bewusstsein hat ihnen eine innere Stärke gegeben, einen Mut zur Verkündigung und die Beharrlichkeit in der Verfolgung.

Heute ist es oft schwierig, dieses Selbstbewusstsein als Getaufter zu leben. Man sollte uns anmerken, dass wir durch die Taufe Kinder Gottes sind, dass wir ein Siegel tragen, dass wir zum Königtum Christi gehören. Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt.

Dieses Bewusstsein kann man fördern, indem man sich damit beschäftigt, wer man ist, indem man wieder verinnerlicht, was es heißt, ein Christ zu sein. Je klarer der Mensch darum weiß und je fester er mit seinem Willen zustimmt, desto mehr ist er innerlich bereit, ein Sakrament zu empfangen, und desto mehr öffnet er sich auch für dessen Wirksamkeit.

Bei der Taufe soll diese grundsätzliche Bereitschaft da sein, bei Kindertaufen wird diese durch die Eltern und den Paten übernommen, wenn diese dem Bösen, den Verlockungen des Bösen und dem Urheber des Bösen absagen und den Glauben bekennen, den Glauben an Gott den Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist.

Ähnlich ist es auch bei der Trauung. Wenn jemand gültig heiraten will, muss er die Hauptmerkmale der katholischen Ehe kennen und ihr zustimmen.

Bei der Heiligen Messe hebt der Kommunionspender die Hostie in die Höhe und sagt: Der Leib Christi! Der Empfänger spricht dann das hebräische Wort Amen. Er bekräftigt damit den Glauben, dass es der Leib Christi ist. Das Amen ist wie ein Bekenntnis.

Ein Christ hat eine besondere Würde, weil er durch die Taufe fähig gemacht wurde, zu glauben, zu hoffen und zu lieben. Ein Christ hat eine besondere Würde, weil er durch die Taufe berufen ist, nach Heiligkeit zu streben. Jeder Christ hat diese Berufung, da gibt es eine große Gleichberechtigung, und in jedem Stand, Beruf, an jedem Ort kann der Christ diese Berufung ausüben. Das ist das eigentlich Faszinierende am christlichen Glauben.

Bitten wir Maria, die Braut des Heiligen Geistes, dass sie uns wieder neu die Gaben der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis, der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht erbitte, damit wir als überzeugte Christen leben können und die Früchte des Heiligen Geistes, vor allem die Freude, die Güte, die Geduld, die Treue und die Liebe in unserem Leben sichtbar werden.